Was ist der Beckenboden?
Der Beckenboden ist die Muskulatur, die das
Becken nach unten hin abschliesst. Die
Beckenbodenmuskulatur besteht aus drei
verschiedenen Schichten und hat zwei,
respektive drei Durchgänge (Harnröhre,
Vagina, Enddarm). Man kann sich den
Beckenboden als elastische Weichteilbrücke
vorstellen, die Rücken- und Bauchmuskulatur
verbindet.
Ein plötzlicher Druckanstieg im Bauchraum,
z.B. Husten oder Niesen, wird durch den
elastischen Beckenboden abgefangen. Die
Beckenbodenmuskulatur hat zudem eine Halte-
und Verschlussfunktion. Beim Gebären
wiederum muss sich die Beckenbodenmuskulatur
maximal weiten und dehnen lassen.
Der Beckenboden macht fast jede Bewegung des
Körpers mit, von der Atembewegung bis zum
Joggen. Wie jede Muskulatur, kann auch der
Beckenboden trainiert werden.
Mögliche Beschwerden
Wenn die Beckenbodenmuskulatur schwach oder
verspannt ist, kann es zu verschiedenen
Beschwerden kommen, wie z.B. Harn- oder
Stuhlinkontinenz, Reizblase, Blasen- oder
Gebärmuttersenkungen, Vaginismus, Schmerzen
beim Geschlechtsverkehr oder
Orgasmusschwierigkeiten.
Was ist eine Beckenboden-Rehabilitation?
Beckenboden-Rehabilitation ist eine
Einzeltherapie. Sie
benötigen dafür eine Verordnung von Ihrem
Hausarzt, Gynäkologen oder Urologen. Scheuen
Sie sich nicht, Ihren Arzt auf mögliche
Beschwerden anzusprechen. Beschwerden im Bereich
Beckenboden sind sehr häufig. Eine
Therapie kann Ihre Lebensqualität deutlich
verbessern.
Ablauf der Therapie
Nach einer ausführlichen Befragung gibt es
in der Regel eine körperliche Untersuchung.
Anhand dieser Untersuchung kann die
Therapeutin feststellen, ob die Patientin
die Beckenbodenmuskulatur selektiv anspannen
kann und wie gross Kraft und Ausdauer sind.
Viele Patientinnen wissen zwar einiges über
den Beckenboden, sind sich aber nicht ganz
sicher, ob sie tatsächlich die
Beckenbodenmuskulatur anspannen und ob sie
es beim Üben richtig machen. Die körperliche
Untersuchung gibt Klarheit und motiviert
dadurch die Patientinnen bereits zum Üben.
Anhand des Befundes stellt die Therapeutin
einen Behandlungsplan auf. Je nach Patientin
liegen andere Therapiemassnahmen im
Vordergrund, z.B. Wahrnehmungsschulung des
Beckenbodens, Kräftigung oder Entspannung
des Beckenbodens, Suchen von
Entlastungsstellungen des Beckenbodens,
Informationen zu Verhaltensmassnahmen im
Alltag, Haltungsschulung, u.a.
Bei sehr schwacher Beckenbodenmuskulatur
oder bei Schwierigkeiten, den Beckenboden
überhaupt wahrzunehmen, habe ich die
Möglichkeit mit einem Biofeedback-Gerät und
evt. mit Elektrostimulation zu arbeiten.
Ausserdem setze ich je nach Bedarf Techniken
der Craniosacralen Osteopathie ein.
Entscheidend für den Erfolg der Therapie ist
das regelmässige Üben zu Hause. Wenn immer
möglich, versuchen wir die Übungen in Ihren
Alltag zu intergrieren. Die Übungen können
zum Beispiel während dem Tramfahren oder
beim Warten an der Kasse durchgeführt
werden. Das Übungsprogramm wird mit den
Patientinnen immer wieder besprochen und
angepasst, damit es auch realistisch und
durchführbar ist.
Zu Beginn der Therapie erfolgen die
Behandlungen in kurzen Abständen, z.B.
einmal pro Woche, später, wenn die
Patientinnen informiert sind und ihr
Übungsprogramm kennen, kann es grosse Pausen
zwischen den Behandlungen geben.
Link:
www.pelvisuisse.ch
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